Einzeltitel

 

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Cyberspace
Zum medialen Gesamtkunstwerk

Herausgegeben von Florian Rötzer
und Peter Weibel

376 Seiten, Broschur
Euro 48,00 [D]; 49,40 [A]; SFr 63,90
ISBN 978-3-924963-40-8

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Diskussionsforum über die neue virtuelle
Realität der Computer mit Philosophen und
Informatikspezialisten


Kurzdarstellung

Über Cyberspace ist in den letzten Jahren viel geschrieben und diskutiert worden. Veranstaltungen und Ausstellungen zu diesem Thema häufen sich. Die Faszination an dieser sprichwörtlichen Science-Fiction-Technik wird geringer durch die Bekanntschaft mit ihr. Gewöhnung stellt sich ein, die eine gute Ausgangsbasis für eine sachliche Auseinandersetzung über die Möglichkeiten und Konsequenzen einer neuen Technologie ist, die im Falle der VR-Systeme sich deutlich als solche eines Übergangs zeigt und aufgeladen ist von einer ersten, wenn auch noch unvollkommenen, so doch schon weitgehenden audiovisuellen Objektivierung virtueller Realität, deren Begriff nun in aller Munde ist und dabei viel extensiver gebraucht wird. Revolutionär ist nicht die Konstruktion künstlicher Welten, sondern die Möglichkeit, in sie einzutreten, also die normale Situation des passiven oder auch manipulativ eingreifenden äußeren Beobachters insoweit zu verändern, als dieser nun die künstlichen Welten von innen und als Teil ihrer beobachtet. Das eben hat weitreichende Konsequenzen, die unser Verständnis von Wissenschaft und Kunst beeinflussen werden, denn das Interface zwischen Mensch und künstlicher Wirklichkeit verschwindet dabei tendenziell für dessen Bewußtsein. Dabei deuten sich übrigens Kooperationsmodelle zwischen Kunst und Wissenschaft an, die versprechen, spannend zu werden. In den zeitgenössischen Erkenntnistheorien sind die Folgen des veränderten Beobachters Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Für die Künste wird die Interaktion von Kunstwerk und Zuschauer, der in die Szene als Mitakteur integriert wird, zu einer neuen Herausforderung.

Shaw 18

Foto: Jeffrey Shaw © Boer Verlag

Inhalt

Florian Rötzer: Einleitung
Peter Weibel: Virtuelle Realität oder der Endo-Zugang zur Elektronik
Siegfried Zielinski: Expanded Reality
Vilém Flusser: Vom Virtuellen
Otto E. Rössler: Ein künstliches kognitives Map-System
Florian Rötzer: Virtuelle und reale Welten
Oswald Wiener: der bio-adapter
Marvin Minsky: Alles ist mechanisierbar
Warren Robinett: Auf der Suche nach umfassender Erfahrung
Timothy Leary: Die Macht des Individuums durch elektronische Wirklichkeiten erweitern
John Eyles: Virtuelle Welten
Robert Jacobson: Televirtualität. »Da-Sein« im einundzwanzigsten Jahrhundert
David Sturman: Was sollen wir tun mit unseren Händen?
Jonathan D. Waldern: Virtualität – Die erste Workstation zur Erzeugung virtueller Realität
Peter Schröder: Virtuelle Realität – Ein langer Marsch
Erich Kiefer: Leonardos Traum. Auf dem Weg zum intelligenten virtuellen Realitätssystem
Otto E. Rössler: Ist die Welt eine virtuelle Realität?
Paul Virilio: Das letzte Vehikel
Jean Baudrillard: Der Xerox und das Unendliche
Hinderik M. Emrich: Cyberspace – Künstliche Realitäten und Psychodelikgenese
Myron W. Krueger: Kunstgeschichte der künstlichen Realität
Ann Lasko-Harvill: Identität und Maske in der virtuellen Realität
Jeffrey Shaw: Reisen in virtuelle Realitäten
Jürgen Brickmann: Über den Umgang mit virtuellen Szenarien, die weit von der Realität entfernt sind
Edmont Couchot: Zwischen Reellem und Virtuellem. Die Kunst der Hybridation
Fred Forest: Thematisierung des Zeit-Raums als kritische Praxis
Louis Bec: Über das »Wiederflottgemachte«

Zu den Herausgebern

Florian Rötzer, geb. 1953, ist Chefredakteur beim Online-Magazin Telepolis, zu dessen Gründern er gehört. Bevor er im Jahr 1996 beim Heise-Verlag Redakteur wurde, arbeitete er als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien (Wikipedia). Veröffentlichungen (als Autor und Herausgeber) u.a.: Französische Philosophen im Gespräch, München 1986; Bildwelten – Denkbilder (mit O. van de Loo und H. M. Bachmayer), München 1987; Denken, das an der Zeit ist, Frankfurt 1987; Ästhetik des Immateriellen. Kunst und Neue Technologien, Kunstforum Bd. 97 (1988) und Bd. 98 (1989); Kunst und Philosophie, Kunstforum Bd. 100 (1989); Kunst machen? Gespräche und Essays (mit S. Rogenhofer), München 1990; Digitaler Schein, Frankfurt 1991; Strategien des Scheins. Kunst – Computer – Medien. (mit P. Weibel), München 1991; Künstlergruppen: ein Phänomen moderner Kunst, Kunstforum Bd. (1991); Philosophen-Gespräche zur Kunst, München 1991; Cyberspace (mit P. Weibel), München 1993. Rötzer ist Herausgeber der Telepolis-Buchreihe beim dpunkt-Verlag sowie der Telepolis-ebooks.

Peter Weibel, geb. 1945, publizierte in zahlreichen Vorträgen und Artikeln über zeitgenössische Kunst, Mediengeschichte, Medientheorie, Film, Videokunst und Philosophie. Als Theoretiker und Kurator setzt er sich für eine Kunst und eine Kunstgeschichtsschreibung ein, die Technikgeschichte und Wissenschaftsgeschichte berücksichtigt. In seiner Funktion als Lehrer an Universitäten und langjähriger Leiter von Institutionen wie der Ars Electronica, Linz, dem Institut für Neue Medien in Frankfurt am Main, und dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe beeinflusst er besonders die europäische Szene der sogenannten Computerkunst durch Konferenzen, Ausstellungen und Publikationen. Peter Weibel leitet seit Januar 1999 das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Peter Weibel lehrte ab 1976 an mehreren Hochschulen, unter anderem an der Universität für Angewandte Kunst Wien, dem College of Art and Design in Halifax, Kanada und der Gesamthochschule Kassel. 1984 wurde er für fünf Jahre als Associate Professor for Video and Digital Arts an das Center for Media Study der State University of New York in Buffalo, N. Y. berufen. 1984 erhielt er die Professur für visuelle Mediengestaltung (Vismed) an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. 1989 wurde er mit dem Aufbau des Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt am Main beauftragt, das er bis 1994 als Direktor leitete. Seit 2009 ist er Gastprofessor an der University of New South Wales, Sydney, Australien. Seit 1986 ist Peter Weibel künstlerischer Berater der Ars Electronica, von 1992 bis 1995 auch ihr künstlerischer Leiter. Von 1993 bis 1999 kuratierte er den Pavillon des Staates Österreich auf der Biennale von Venedig. Zwischen 1992 und 2011 war er Chefkurator der Neuen Galerie Graz. 2008 kuratierte er die Internationale Biennale von Sevilla. 2011 ist er Kurator für die 4. Moskauer Biennale. (Wikipedia)

Pressestimmen

Die c't schreibt:
... Der Band versammelt Aufsätze, die als Referate zu dieser Thematik im April 1991 im Deutschen Museum München gehalten wurden. Über zwei Dutzend Autoren haben Stellung bezogen, darunter finden sich Beiträge prominenter Autoren, etwa des Soziologen Jean Baudrillard, des Schriftstellers Oswald Wiener, des Psychiaters Hinderik M. Emrich, des Philosophen Vilém Flusser sowie des Medienkünstlers Myron W. Krueger. Zudem kommen im Gespräch mit den Herausgebern der durch LSD-Experimente bekanntgewordene Psychologe Timothy Leary und KI-Altmeister Marvin Minsky zu Wort. Aber auch die eigentlichen Konstrukteure, die mit VR befaßten Programmierer, fehlen nicht, stellvertretend argumentieren hier die Computerwissenschaftler John Eyles, David J. Sturman oder Jonathan D. Waldern. Jeder Beitrag steht für sich, hat seine eigene spezifische Aussage. Die zugrundeliegende Technik wird beschrieben, der interdisziplinäre Zusammenhang verdeutlicht, ebenso Gegensätzliches augenfällig. Aus den verschiedensten Perspektiven wird »der Geburtsvorgang eines integrierten Systems, das wahrnehmen und handeln kann« (Krueger) kommentiert und bewertet.

Ästhetik und Kommunikation:
... die Breite der versammelten Aufsätze und ihre Eigenständigkeit eröffnet dem Leser alle Möglichkeiten, seine eigenen Verbindungen zwischen den Diskursen herzustellen. Vielleicht ist ja die Aufsatzsammlung selbst das Gesamtkunstwerk.

 

 


 

 

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