Einzeltitel

 

Knigge

Adolph Knigge
Über den Umgang mit Menschen

420 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Format 13,5 x 20,5 cm
Euro 39,80 [D]
ISBN 978-3-96662-520-3

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Das Werk, für das sein Autor weltberühmt wurde.


Zum Text

Der Gegenstand dieses Buchs kommt mir groß und wichtig vor, und irre ich nicht, so ist der Gedanke, in einem eignen Werke Vorschriften für den Umgang mit allen Klassen von Menschen zu geben, noch neu. Eben dieser Umstand aber und daß mir in Deutschland, soviel ich weiß, niemand vorgearbeitet hat, muß einen Teil der Unvollkommenheiten meiner Arbeit entschuldigen. … Man hat gegen den Titel dieses Werks die Erinnerung gemacht: daß er nur Regeln des Umgangs ankündigte, da hingegen das Buch selbst fast über alle Teile der Sittenlehre sich ausdehnte. Billige Richter haben indessen eingesehen, wie schwer dies zu vermeiden war. Wenn die Regeln des Umgangs nicht bloß Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so müssen sie auf die Lehren von den Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen schuldig sind, und wiederum von ihnen fordern können. – Das heißt: ein System, dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind, muß dabei zum Grunde liegen. [Aus der Vorrede]

Der Text des Neusatzes folgt der dritten, erweiterten Auflage von 1790; die Rechtschreibung wurde gemäß der Ausgabe von 1977 modernisiert.

Der Autor

Knigge

Adolph Knigge (1752-1796), Schriftsteller und Aufklärer, wuchs in Bredenbeck auf, wo er standesgemäß erzogen wurde. Seine Eltern verstarben schon früh. Als Waise im Alter von 14 Jahren wurde er von seinem Vormund nach Hannover zur Erziehung durch Privatunterricht geschickt. Er studierte von 1769 bis 1772 Jura und Kameralistik in Göttingen. 1771 wurde Knigge vom Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel zum Hofjunker und Assessor der Kriegs- und Domänenkammer zu Kassel ernannt. 1776 erhielt er eine weitere Anstellung an einem Fürstenhof. Herzog Carl August von Sachsen-Weimar ernannte ihn zum weimarischen Kammerherrn. Zwischen 1777 und Spätherbst 1780 lebte Knigge am Herrschaftlichen Hof des Erbprinzen und späteren Kurfürsten Wilhelm in Hanau, wo er eine Reihe von Schriften veröffentlichte. Das Dasein eines Höflings war dem Freigeist Knigge aber zuwider, in seinem 1785 abgeschlossenen satirischen Roman »Geschichte Peter Clausens« verhöhnte er die seinem Urteil nach »erbärmlichsten Hofschranzen« und das ganze »Hofgeschmeisse«. Ab 1780 lebte Knigge daher in Frankfurt am Main, um sich seinen schriftstellerischen Projekten und der Arbeit in verschiedenen Logen und Geheimbünden zu widmen. 1783 zog er nach Heidelberg, später ging er nach Hannover zurück, um sich um seine Güter zu kümmern. Von 1790 an lebte er bis zu seinem Tode in Bremen, wo er aus Geldnot das Amt eines Oberhauptmanns der großbritannisch-hannoverschen Regierung übernahm. Darüber hinaus engagierte er sich im Kulturleben der Stadt und förderte ein Liebhabertheater. Im Dienst der Freimaurerei war er viel auf Reisen. Auf den Konventen der »Strikten Observanz« in Braunschweig, Wolfenbüttel und Wilhelmsbad setzte er sich für Reformen ein. Desillusioniert und schwer enttäuscht von seinen Kontakten im Umfeld der Freimaurerei, schloß er sich 1780 dem radikal-aufklärerischen Illuminatenorden an. Nach heftigen Machtkämpfen mit Bode und Weishaupt wurde Knigge 1784 wieder ausgeschlossen. Rückblickend meinte er, die von ihm erhoffte »Erneuerung des geistigen Lebens der Nation« durch den Orden sei nicht durchführbar gewesen. Zeit seines Lebens befasste sich Knigge mit verschiedenen Projekten egalitärer Männer- und Freundschaftsbünde; noch kurz vor seinem Tode entwarf er 1795 das Manifest eines Patriotischen Bundes. Diese vielfältigen Tätigkeiten, vor allem die prominente Rolle, die er im kurz nach seinem erzwungenen Austritt aufgelösten Illuminatenorden gespielt hatte, machten Knigge nach der Französischen Revolution der Obrigkeit verdächtig. Er galt als gefährlicher Demokrat und Jakobiner. 1796 schickte ihm die Wiener Geheimpolizei unter dem Namen des Ex-Illuminaten Aloys Blumauer gefälschte Briefe in der Hoffnung, aus Knigges Antwortschreiben Einblick in das Netzwerk der deutschen Anhänger der Französischen Revolution zu erhalten.

Inhalt

Erster Teil
1. Allgemeine Bemerkungen und Vorschriften über den Umgang mit Menschen
2. Über den Umgang mit sich selbst
3. Über den Umgang mit Leuten von verschiedenen Gemütsarten, Temperamenten und Stimmungen des Geistes und Herzens

Zweiter Teil
1. Von dem Umgange unter Personen von verschiedenem Alter
2. Von dem Umgange unter Eltern, Kindern und Blutsverwandten
3. Von dem Umgange unter Eheleuten
4. Über den Umgang mit und unter Verliebten
5. Über den Umgang mit Frauenzimmern
6. Über den Umgang unter Freunden
7. Über die Verhältnisse zwischen Herrn und Diener
8. Betragen gegen Hauswirte, Nachbarn und solche, die mit uns in demselben Hause wohnen
9. Über das Verhältnis zwischen Wirt und Gast
10. Über das Verhältnis zwischen Wohltätern und denen, welche Wohltaten empfangen, wie auch unter Lehrern und Schülern, Gläubigern und Schuldnern
11. Über das Betragen gegen Leute in allerlei besondern Verhältnissen und Lagen
12. Über das Betragen bei verschiedenen Vorfällen im menschlichen Leben

Dritter Teil
1. Über den Umgang mit den Großen der Erde, mit Fürsten, Vornehmen und Reichen
2. Über den Umgang mit Geringern
3. Über den Umgang mit Hofleuten und ihresgleichen
4. Über den Umgang mit Geistlichen
5. Über den Umgang mit Gelehrten und Künstlern
6. Über den Umgang mit Leuten von allerlei Ständen im bürgerlichen Leben
7. Über den Umgang mit Leuten von allerlei Lebensart und Gewerbe
8. Über geheime Verbindungen und den Umgang mit ihren Mitgliedern
9. Über die Art, mit Tieren umzugehn
10. Über das Verhältnis zwischen Schriftsteller und Leser
11. Schluß

 

 


 

 

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