Einzeltitel

 

Epiktet_Moral

Epiktet
Handbüchlein der stoischen Moral
(Encheiridion)

Übersetzung und Anmerkungen von Carl Philipp Conz

72 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Format: 13,5 × 21,5 cm
Euro 28,00 [D]
ISBN 978-3-96662-408-4

LIEFERBAR

Kaufen Leseprobe

 

Heutige Autoren wie Ferdinand von Schirach haben diesen Klassiker
der stoischen Moral hoch geschätzt.

 


Zum Text

Bei der vorliegenden Übersetzung von Epiktets Handbüchlein habe ich mich an die anerkannt besten griechischen Ausgaben, an die von Schweighäuser (Leipzig 1798) und an die nur wenig von ihr abweichenden des Griechen Korai (Paris 1826) und des gelehrten Deutsch-Franzosen F. Dübner (Paris 1842) gehalten; auch habe ich einige ältere Ausgaben, besonders die von Heyne, verglichen. Von Übersetzungen stand mir außer der lateinischen bei Schweighäuser, und der ziemlich freien französischen bei Korai, nur eine einzige deutsche, die von Junker (Karlsruhe 1826) zu Gebot. Es ist mir nicht bekannt geworden, ob eine neuere und bessere, als die Junkersche, existiert. Wenn dies nicht der Fall ist, so dürfte mein Unternehmen, mit dieser neuen Übersetzung vor das Publikum zu treten, als gerechtfertigt erscheinen. [Aus der Vorrede des Übersetzers]

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe Halle 1864, erschienen im Verlag Krais & Hoffmann.

Der Autor

Epiktet

Epiktet (ca. 50-138 n. Chr.) war ein antiker Philosoph der römischen Kaiserzeit. Er zählt zu den einflußreichsten Vertretern der späten Stoa. Als Sklave gelangte Epiktet nach Rom, wo er in Kontakt mit stoischen Lehren kam und auch selbst zu unterrichten begann. Aus Rom vertrieben, begründete er in Nikopolis eine Philosophenschule, an der er bis zu seinem Tod lehrte. Da Epiktet selbst keine Werke verfaßte, ist seine Philosophie nur in den Schriften seines Schülers Arrian überliefert, der seine Vorlesungen aufzeichnete. Seine Lehre behandelt vor allem ethische Fragen und stellt die praktische Umsetzung philosophischer Überlegungen in den Vordergrund. Im Zentrum seiner Ethik stehen die innere Freiheit und moralische Autonomie eines jeden Menschen. Epiktet trennt strikt zwischen Dingen und Zuständen, die sich außerhalb der menschlichen Macht befinden und daher als gegeben angenommen werden müssen, und solchen, die das Innerste des Menschen betreffen und daher ausschließlich Gegenstand seines Einflusses sind. Außerdem entwickelt Epiktet ein Konzept der sittlichen Persönlichkeit, die nach seiner Ansicht das Wesen des Menschen darstellt. Menschliches Handeln wird für ihn aber stets auch von Gott bestimmt und gelenkt, der in jedem einzelnen Menschen, der Welt und dem eine Einheit bildenden Kosmos direkt anwesend ist. Da dieser göttliche Kern allen Menschen gleichermaßen innewohnt, muß die Menschenliebe unterschiedslos allen gelten.

Zur Rezeption

Bereits in der Antike genoß Epiktet großes Ansehen. Insbesondere bei römischen Autoren erlebte das Werk Epiktets bis um 180 eine erste, wenn auch kurze Blüte. Mit dem generellen Bedeutungsverlust der Stoa in der Mitte des 3. Jahrhunderts trat auch Epiktet in den Hintergrund. Sein von Arrian zusammengestelltes Handbüchlein fand jedoch Berücksichtigung in den Platon-Kommentaren einiger Neuplatoniker; im 6. Jahrhundert wurde es selbst mit einem bedeutenden Kommentar des Simplikios gewürdigt. Von Arrian abgesehen stammt die älteste Erwähnung Epiktets von Favorinus, einem Rhetor und Zeitgenossen Epiktets. Das Werk des Favorinus ist fast vollständig verloren, doch sein Schüler Aulus Gellius gibt einen seiner Lehrvorträge wieder, in dem er die Haltung des wahren Philosophen behandelt und Epiktet zum Teil auf Griechisch zitiert. In einer Passage seiner Noctes Atticae gibt er eine Szene aus dem Unterricht des Herodes Atticus wieder. An anderer Stelle führt Gellius Epiktet unter jenen berühmten Philosophen an, die Sklaven waren. Auch Kaiser Mark Aurel bezieht sich in seinen Selbstbetrachtungen auf Epiktet. So dankt er in der Einleitung seinem Lehrer und Freund Quintus Iunius Rusticus dafür, daß er ihn mit Epiktets Schriften bekannt gemacht habe. Als erster griechischer Autor erwähnt Lukian von Samosata Epiktet. Der Kirchenschriftsteller Origenes nennt Epiktet als erster christlicher Autor in seiner Streitschrift Contra Celsum namentlich. Bereits bei Plotin, dem Begründer der neuplatonischen Richtung, finden sich zahlreiche an Epiktet erinnernde Gedankengänge und Formulierungen. Epiktets Werk übte keinen direkten Einfluß auf das entstehende christliche Mönchtum aus. Indirekt flossen jedoch seine Ideen über christliche Umformungen des Handbüchleins, die als Ratgeber für eine christliche Lebensführung dienen sollten, in das mönchische Gedankengut des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ein.

Der Übersetzer

Carl Philipp Conz (1762-1827) stammt aus einer altwürttembergischen Theologenfamilie. Conz wuchs in Lorch heran, wo er den jungen Friedrich Schiller kennenlernte und sich bald mit ihm befreundete. Er erhielt seine Bildung in Klosterschulen in Blaubeuren und Bebenhausen, bevor er am Tübinger Stift das Theologiestudium aufnahm. Dort wurde er 1789 Repetent am theologischen Seminar. Nachdem er eine große Bildungsreise durch Deutschland unternommen hatte, wurde er 1790 Prediger an der Karlsakademie in Stuttgart und 1793 zum Diakonus in Vaihingen (später in Ludwigsburg) ernannt. 1804 wurde Conz zum Professor der klassischen Literatur an die Universität Tübingen berufen. Unter seinen Schriften läßt sich kein Hauptwerk ausmachen, da er fast ausschließlich kleinere philologische, ästhetische, philosophische und historische Aufsätze schrieb. Daneben verfaßte er auch zahlreiche poetische Schriften, die auf gefühlvolle Art und in wohlklingenden Versen oftmals die Geschichte und Landschaft Württembergs preisen. Conz übersetzte neben Epiktet auch Aischylos, Aristophanes und andere griechische Lyriker.

Inhalt

Vorrede | Einleitung: 1. Epiktets Leben | 2. Epiktets Philosophie | 3. Epiktets Schriften | Handbüchlein der stoischen Moral: Unser Eigentum | Vorzüge des Eigentums | Verwirrung aus Verwechslung | Keine Halbheit! | Äußere Dinge – was gehen sie dich an? | Du hast dein Glück in der Hand | Das Sicherste für den Anfang | Gemütsruhe | Wie man die Fassung behauptet | Der schrecklichste der Schrecken | Thörichter Stolz | Zum Sterben fertig! | Schwimme nicht gegen den Strom | Der Wille ist frei | Versuchung und Widerstand | Der Weise verliert nichts | Fort mit Sorgen | Was kostet Gemütsruhe? | Sei ein Thor vor der Welt | Begehre nichts Unmögliches | Herr oder Knecht | Selbstverleugnung | Spare das Mitleiden | Vom Schauspieler lerne! | Böses nimm auch für gut | Sicherer Sieg | Geistesfreiheit | Langsam zum Zorn! | Der Tod der Lüste | Laß die Spötter spotten! | Nach innen schau! | Tugend verloren – Alles verloren! | Verkaufst du deine Freiheit um ein Linsengericht? | Der Wille der Natur | Wem es gilt, den trifft’s | Körper und Geist | Vorbedacht – Nachgetan! | Sittengesetz und Naturgesetz | Weisheit und Frömmigkeit | Die Orakel und das Gewissen | Vorbild und Nachfolge | Schweigen, Reden und Lachen | Vom Eid | Böse Gesellschaft | Einfacher Sinn | Keuschheit | Wie man dem Lästerer das Maul stopft | Sei ein kühler Beobachter | Verschiedene Verhaltungsregeln | Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang | Tue recht, scheue niemand | Tischregel | Ne sutor ultra crepidam! | Vorsichtig wandeln | Maß halten | Der Schmuck der Frauenzimmer | Der Unedle | Wer hat den Schaden? | Zweierlei Handhaben | Schlechte Logik – schlechte Moral | Urteile nicht vorschnell | Anspruchslosigkeit | Werke sind besser als Worte | Wahre und falsche Askese | Ein echter Jünger der Weisheit | Seid Täter des Worts! | Die Stimme der Weisheit ist Gottes Stimme | Wann wirst du weise werden? | Theorie und Praxis | Die Summe der Weisheit

 

 


 

 

Als PDF downloaden:

Gesamtverzeichnis Neuerscheinungen_2024

Gesamtverzeichnis

Neuerscheinungen 2024

Zum Download aller Prospekte

 


 

Freunde von guten Büchern finden uns auch auf Facebook: facebook

 


 

Sie suchen ein bestimmtes Buch?

Alle Autoren, auch solche in Sammelbänden, sowie Herausgeber, Übersetzer und Illustratoren sind hier oder unter dem Menu Autoren mit den dazugehörigen Titeln gelistet.

 


 

Lieferstatus

  • Der nebenstehende Titel ist als Book On Demand (BoD) - Buchdruck auf Anforderung - über jede Buchhandlung und jeden Internetbuchhändler lieferbar.
  • Natürlich können Sie das Buch auch direkt beim Verlag bestellen.
  • Am einfachsten: Sie clicken auf den KAUFEN-Button und werden direkt zum BoD-Buchshop mit dem gewählten Titel geleitet.

 


 

Von Epiktet ist außerdem erschienen:

 

Quellentexte aus Antike, Mittelalters und der Renaissance: