Einzeltitel

 

Figner

Wera Figner
Nacht über Russland

Aus dem Russischen übersetzt
von Lilly Hirschfeld

Mit 26 Abbildung
432 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Format 13,5 x 20,5 cm
Euro 39,80 [D]
ISBN 978-3-96662-396-4

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Eine sozialpolitisch engagierte Revolutionärin beschreibt ihren
Leidensweg durch russiche Gefängnisse und Verbannungsorte.


Aus dem Vorwort

Im Laufe von drei Jahren erschütterte das Vollzugskomitee mit seinen Terrorakten ganz Rußland und konzentrierte die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf den Kampf der kleinen Gruppe gegen den Kaiser. In diesem Zeitraum organisierte das Komitee sieben Attentate auf Alexander II., von denen vier nicht zustande kamen: 1879 einen Anschlag auf den kaiserlichen Zug bei Moskau; 1880 erfolgte die Explosion im Winterpalais in Petersburg und am 13. März 1881 fiel der Kaiser, von einer Bombe zerrissen, die – gemäß dem Spruch des Vollzugskomitees – von einem Parteimitglied geworfen worden war. Hierauf wurde die Partei, infolge Verrats durch einige Mitglieder, vernichtet Von 1879 bis 1884 wurden gegen zwanzig Mitglieder vor Gericht gestellt, zehn wurden hingerichtet, weitere zum Tode Verurteilte wurden begnadigt und in die Kasematten der Festung Schlüsselburg geworfen; die übrigen wurden nach Sibirien verbannt. 1884 machte man mir den Prozeß, und ich wurde nach Schlüsselburg geschafft.

Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe München 1927, verlegt im Musarion Verlag

Die Autorin

Bild Figner

Wera Figner (1870-1942), russische Revolutionärin und Volkstümlerin, Tochter deutsch-russischer Adliger, studierte ab 1872 drei Jahre Medizin an der Universität Zürich. Zurück in Sankt Petersburg verband sie sich mit der illegalen Gesellschaft »Land und Freiheit« (Semlja i wolja) mit dem Ziel, die Revolution ins Volk zu tragen (Narodniki). Wegen Beteiligung an der Planung von Attentaten auf den Zaren Alexander II. wurde sie als letztes Mitglied des Exekutivkomitees der Narodnaja Wolja verhaftet. Zwanzig Monate verbrachte sie in Untersuchungshaft in der Peter-und-Paul-Festung. Im Prozeß der Vierzehn wurde sie 1884 zum Tode verurteilt. Der Zar begnadigte sie zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. 1904 wurde sie aus der Haft entlassen und nach Archangelsk verbannt. Sie zog später nach Kasan und Weihnachten 1905 weiter zu ihrer Schwester nach Nischni Nowgorod. Im Zuge der Revolution und dem vom Zar Nikolaus II. erlassenen Oktobermanifest erhielt Wera Figner einen Auslandsreisepaß, mit dem sie im November 1906 nach Finnland fuhr, das damals ein autonomer Teil des Zarenreiches war. Sie schloß sich den Sozialrevolutionären an und gründete 1910 in Paris ein Komitee zur Unterstützung politischer Gefangener in Rußland. Nach den Vorgängen um den Leiter der terroristischen Gruppe der Sozialrevolutionäre, Jewno Asef, der zugleich Spitzel der Ochrana war, zog sie sich aus der Partei zurück. Bis Januar 1915 lebte sie in Clarens am Genfersee (Schweiz). Zum Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte sie nach Rußland zurück und wohnte erneut unter Polizeiaufsicht in Nischni Nowgorod, bevor sie im Dezember 1916 die Erlaubnis bekam, sich in Sankt Petersburg niederzulassen. Nach der Februarrevolution 1917 amnestiert, leitete sie das Komitee zur Hilfeleistung für befreite Sträflinge und Verbannte. Während des Russischen Bürgerkrieges lebte Wera Figner bei Verwandten im Gouvernement Orjol. Zurückgekehrt nach Moskau, wurde sie 1921 Vorsitzende des Komitees zur Ehrung Kropotkins. Bis zu ihrem Tod 1942 reiste sie mehrmals nach Kasan, um soziale und kulturelle Einrichtungen zu unterstützen.

Die Übersetzerin

Lilly Hirschfeld (1884-1941), deutsch-jüdische Übersetzerin aus dem Baltikum wurde von den Nazis deportiert und ermordet.

Inhalt

Vorwort zur deutschen Ausgabe | Zu Hause | Im Institut | Am Scheidewege | Im Auslande | Rückkehr nach Rußland | Das Programm der »Narodniki« | Die Gesellschaft »Land und Freiheit« | Auf dem Lande | Wendung | Die allgemeine Lage | Der Konflikt | »Freiheit oder Tod!« | In Lipezk und Woronesch | Spaltung | »Volks-Wille« | Das Problem der Machtergreifung | Das Vollzugskomitee | Attentate | Die Explosion im Winterpalast | Beziehungen zum Ausland | Der 1. März 1881 | S. L. Perowskaja | In Südrußland | Das Parteizentrum wird nach Moskau verlegt | Die Moskauer Periode und ihr Ende | Auf der Suche nach einer neuen Zentrale | Die letzten Versuche | Das Ende meiner Tätigkeit | In Untersuchungshaft | Die Gerichtsverhandlung | Der erste Tag | Die ersten Jahre | Minakow und Myschkin erschossen | Ich finde einen Freund | Im Karzer (1887) | Papier | M. F. Gratschewski | Der Hungerstreik | Der Mutter Segen | Der Kommandant | Pochitonow | Man geht weg | Selbstausbildung | Briefwechsel | W. S. Pankratow und P. S. Poliwanow | Die Werkstätten und die Gärten | Besuche von Würdenträgern. | Bücher und Zeitschriften | Unser Benjamin | Nach achtzehn Jahren | Die Achselstücke | Drohende Gefahr | Die Hinrichtung | Das gebrochene Wort | Die Angst vor dem Leben | Die Mutter | Am Vorabend | Die verbrannten Briefe | »Hüte Dich« | Das erste Wiedersehen.

 

 


 

 

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