Künstliche Spiele
Herausgegeben von Florian Rötzer,
Georg Hartwagner und Stefan Iglhaut
368 Seiten, Broschur
Euro 48,00 [D]; 49,40 [A]; SFr 63,90
ISBN 978-3-924963-58-3
LIEFERBAR
Theorie und Objekte der neuen Spielekultur
von Künstlern, Philosophen
und Computerspezialisten
Kurzdarstellung
Eine der wesentlichen Möglichkeiten computergestützter Systeme ist die Interaktion, mit der ein Benutzer in
das meist multimediale Werk eingreifen kann. Gerade für den künstlerischen Bereich ergeben sich daraus noch
kaum in allen Konsequenzen bedachte Umstellungen der Produktions-, Präsentations- und Rezeptionsweisen.
Interaktive Medien werden künftig immer wichtiger in der Arbeitswelt, in der Pädagogik und der Wissenschaft
sowie in technischen und wissenschaftlichen Museen. Schon deshalb, weil Computerspiele für viele, nicht nur
für Kinder, den Zugang zum Computer eröffnen und so entsprechende Erwartungen der Computerkunst
entgegengebracht werden, sind sie für die Künstler eine neue und nicht zu übersehende Herausforderung.
Man spricht bereits von den Gefahren und Chancen eines ludischen Zeitalters, die unsere gesamte moderne Kultur
verändern wird. Obwohl Kunst aus dem Spiel entstanden ist, hat sich eine ziemlich scharfe, wenn auch
vielfach bekämpfte Trennung zwischen Spiel einerseits und Kunst oder Wissenschaft andererseits in unserer
Kultur eingebürgert, die auch die Differenz zwischen Kunst und Unterhaltung, zwischen Wirklichkeitsorientierung
und amüsantem Zeitvertreib markiert.
Das Buch thematisiert nicht nur die Veränderungen, die mit den interaktiven Systemen und ihrer spielerischen
Komponente im Bereich der Medien und der Kunst einhergehen, sondern auch die Konsequenzen einer ludischen Kultur
für Wissenschaft und Gesellschaft.
Inhalt
ESSAYS:
Florian Rötzer: Kunst Spiel Zeug. Einige unsystematische Anmerkungen
Hiroshi Masuyama: Push Any Button
Ullrich Dittler und Heinz Mandl: Computerspiele unter pädagogisch-psychologischer Perspektive
Arthur Kroker: Spielen im MUD
Francisco de Sousa Webber: A-Life Archives
Itsuo Sakane: Durch interaktive Kunst zur Selbsterkenntnis
Derrick de Kerckhove: Ein neuro-kulturelles Verständnis von Kunst und Spiel
Vilém Flusser: Gesellschaftsspiele
Heinrich Klotz, Florian Rötzer und Peter Weibel: Perspektiven der Computerkunst - Ein Gespräch
Herbert W. Franke: »Künstliche Spiele«. Zellulare Automaten – Spiele der Wissenschaft
Bernd Wingert, Knud Böhle und Ulrich Riehm: »TR0«. prototype – test – exit
Marion Kauke: Konturen und Spielregeln für eine ludische Kultur
Peter Krieg: Versuch über Interaktion und Medien
Yves Michaud: Die Rückkehr der Phantasmagorie
Scott Fisher: Virtuelle Realität. Ein Gespräch mit Florian Rötzer
Wolfgang Coy: Matt nach 10 hoch 60 Rechenschritten!
Manfred Riepe: Ich computiere, also bin ich. Schreber – Descartes – Computer – und virtueller Wahn
Horst Prehn: Play the Display – Display the Play. Ein beinahe dialogischer Essay
KATALOG:
Kees Aafjes: What Do You Want from Life, 1989
Anatol Baginsky: Die Musen des Jenseits, 1992/93
Detlev Fischer: Schwamm, 1989-93
Agnes Hegedüs: Fruit Machine, 1991
Lynn Hershman Leeson: Immer noch mehr Alternativen
Lynn Hershman Leeson und Sara Roberts: Room of One's Own, 1992
Elfriede Jelinek, Hannes Franz, Gottfried Hüngsberg: Trigger your text, 1993
Michael Klein: Chaos Cube, 1993
Horst Prehn, Dieter Krofreiter, Medienlabor München: Psychophysical Mirror, 1993
David Rokeby: Very Nervous System, 1986-93
Bill Seaman: The Exquisite Mechanism of Shivers, 1991
Bill Seaman: Anmerkungen und Beobachtungen
Jeffrey Shaw: Virtual Museum, 1992
Jeffrey shaw: Televirtuelle Plauderei
Bill Spinhoven: I/Eye, 1993
Florian Wenz: Impuls, 1993
Mia Zabelka, Thomas Feuerstein, Mathias Fuchs, Klaus Stricker: Hausmusik, 1993
ANWENDUNGEN aus der Wissenschaft und dem Spielebereich:
Marc M. Batschkus: Interaktive Medizin-Lernprogramme
Francisco de Sousa Webber: Spieleanwendungen
Ulrich Helmert: »europe!« – Ein Multimediales Lernspiel
Zu den Herausgebern
(Stand 1993)
Florian Rötzer, geb. 1953, lebt als freier Autor in München. Veröffentlichungen (als Hrsg.) u.a.: Französische Philosophen im Gespräch, München 1986; Bildwelten – Denkbilder (mit O. van de Loo und H. M. Bachmayer), München 1987; Denken, das an der Zeit ist, Frankfurt 1987; Ästhetik des Immateriellen. Kunst und Neue Technologien, Kunstforum Bd. 97 (1988) und Bd. 98 (1989); Kunst und Philosophie, Kunstforum Bd. 100 (1989); Kunst machen? Gespräche und Essays (mit S. Rogenhofer), München 1990; Digitaler Schein, Frankfurt 1991; Strategien des Scheins. Kunst – Computer – Medien. (mit P. Weibel), München 1991; Künstlergruppen: ein Phänomen moderner Kunst, Kunstforum Bd. (1991); Philosophen-Gespräche zur Kunst, München 1991
Georg Hartwagner, geb. 1950, studierte Kunstgeschichte und lehrt an der Hochschule für Film und Fernsehen München, der Akademie der Bildenden Künste München und der JYM der Wayne State University Detroit. Seit 1992 ist er Leiter des Medienlabors München.
Stefan Iglhaut, geb. 1962, studierte Germanistik, Linguistik und Philosophie in München. Freie literaturwissenschaftliche Tätigkeiten. Veröffentlichungen zu Literatur, Fotografie, Kulturpolitik. Seit 1990 als freier Mitarbeiter beim Siemens Kulturprogramm, München, zuständig für Medienkunstprojekte und Öffentlichkeitsarbeit.
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