Einzeltitel

 

Adrejew Krieg

Leonid Andrejew
Das Joch des Krieges

Aus dem Russischen übersetzt
von Hermynia zur Mühlen

Mit 1 Abbildung
124 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Euro 24,00 [D]
ISBN 978-3-96662-221-9

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»Ein Künstler von seltenem Talent und seltener Originalität«
Maxim Gorki


Der Autor

Bild Andrejew

Leonid Andrejew (1871-1919), russischer Schriftsteller, war nach seinem Jurastudium für kurze Zeit als Anwalt in Moskau tätig, später als Journalist, Gerichtsberichterstatter und Feuilletonist. Wie die Mehrheit der russischen Intelligenz sympathisierte auch er mit der Revolution 1905, nach deren Scheitern wandte er sich allerdings den konservativen Kräften zu. Diese Entwicklung und der Tod seiner Frau führten bei Andrejew zu einer pessimistischen, irrationalen Geisteshaltung, die durch den Einfluss von Schopenhauer, Tolstoi und Dostojewski noch verstärkt wurde. Seine anfangs realistische und expressionistische Erzählweise verdüsterte sich zunehmend, er wurde immer sarkastisch-resignierender. In seinen Schauspielen arbeitete Andrejew mit allegorischen Anspielungen, die Hässliches, Unharmonisches, Verunstaltetes hervorheben, ja überzeichnen, »um so das Gefühl des unerträglichen Ausgeliefertseins an Tod und Vernichtung noch zu verdichten«. Sein bekanntestes Theaterstück »Hinauf zu den Sternen« (1905) entwickelte Maxim Gorki nach anfänglicher Zusammenarbeit unter dem Titel »Kinder der Sonne« später allein weiter. Nach der Revolution 1917 wanderte Andrejew mit kurzen Zwischenaufenthalten in Deutschland und Frankreich nach Finnland aus, wo er 1919 nur 48-jährig auf seinem Landsitz verstarb.

Auszug aus dem Text

»Es mag wohl sein (ja, und es ist so), daß höhere Geister, Politiker, Journalisten imstande sind, einen Sinn in dieser ungeheuerlichen Balgerei zu sehen, meinem kleinen Geiste aber ist es unverständlich, was daran Erhabenes und Vernünftiges sein soll. Und wenn ich mir vorstelle, daß ich in den Krieg ginge, inmitten eines freien Feldes stünde und die anderen absichtlich mit Waffen und Kugeln wider mich losgingen, um mich zu töten, das Gewehr auf mich anlegten, sich bemühend, mich zu vernichten, so fängt das Ganze an, mir lächerlich zu erscheinen, einen Hauch von übernatürlicher Dummheit zu bekommen.«

Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Zürich 1918, erschienen im Max Rascher Verlag.

Die Übersetzerin

Hermynia zur Mühlen (1883-1951), österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin, war die Tochter des Diplomaten Viktor Graf Folliot de Crenneville-Poutet. Die Familie entstammte dem Hochadel der österreichisch-ungarischen Monarchie. Sie lebte zeitweise in Konstantinopel, Lissabon, Mailand und Florenz und erlernte zahlreiche Sprachen. 1901 legte zur Mühlen das Examen als Volksschullehrerin ab. 1905 folgte die Tätigkeit in einer Buchdruckerei. Gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Eltern heiratete sie 1908 den deutschbaltischen Großgrundbesitzer Victor von zur Mühlen. Die Ehe war sehr unglücklich, so daß sich Hermynia 1913 von ihrem Mann scheiden ließ. 1919 zog Hermynia zur Mühlen nach Deutschland. Sie schloß sich der kommunistischen Bewegung an und trat der KPD bei. Sie veröffentlichte zahlreiche Essays in der kommunistischen und sozialdemokratischen Presse. Im Laufe ihres Lebens übersetzte sie etwa 150 Romane und Erzählungen aus dem Französischen, Russischen und Englischen ins Deutsche, darunter das Gesamtwerk von Upton Sinclair. Die »rote Gräfin« wurde eine der bekanntesten kommunistischen Kolumnistinnen und Publizistinnen der Weimarer Republik. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Hermynia zur Mühlen 1933 nach Wien, wo sie Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller wurde. Bereits im selben Jahr ließen die deutschen Nationalsozialisten ihre Werke auf die Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums setzen. In Wien warnte sie vor dem Faschismus, distanzierte sich aber zunehmend von der KPD. Sie blieb weiterhin in der linken demokratischen Exilpresse und als Schriftstellerin tätig. 1938 erfolgte die Flucht nach Bratislava. In der Tschechoslowakei heirateten Hermynia zur Mühlen und Stefan Klein. 1939 emigrierten beide nach England, wo sie am 20. März 1951 starb.

 

 


 

 

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