Einzeltitel

 

Buerger Muenchhausen

Gottfried August Bürger
Wunderbare Reisen
zu Wasser und zu Lande
Feldzüge und lustige Abenteuer
des Freiherrn von Münchhausen

Illustrationen von Gustav Doré

140 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 141 Abbildungen
Euro 29,80 [D]
ISBN 978-3-96662-204-2

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Der berühmteste Lügner der Neuzeit und seine absurden »fake news«

 


Entstehung und Publikationsgeschichte

Bürgers »Münchhausen« erschien erstmals (anonym) 1786 als Übersetzung aus dem Englischen. 1785 war in London »Baron Munchhausens Narrative of his Marvellous Travels and Campaigns in Russia« erschienen. Autor war der etwas zwielichtige Rudolf Erich Raspe. Das Werk Raspes ging wiederum auf einen deutschen Text zurück, eine Anfang der 1780er Jahre herausgegebene Sammlung von Anekdoten unter dem Titel Vade Mecum für lustige Leute. Diese Sammlung enthielt 18 Münchhausen-Geschichten eines unbekannten Autors. Raspe hatte die Geschichten nicht nur übersetzt, sondern sie auch durch eine Rahmenhandlungen verbunden und mehrere Seegeschichten hinzugefügt. 1786 erschien eine deutsche Übersetzung des Textes von Raspe, d. h. eine wiederum um einige neue Geschichten vermehrte freie Bearbeitung durch Bürger. Verlagsort war angeblich London. Tatsächlich erschien das Buch bei dem Göttinger Verleger Johann Christian Dieterich. Nachdem binnen kurzer Zeit drei Auflagen vergriffen waren, kam 1788 eine um sieben neue Geschichten erweiterte Ausgabe heraus. Diese Ausgabe letzter Hand (Bürger starb 1794) liegt den modernen Ausgaben zugrunde.

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Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1912, erschienen im Insel Verlag, Leipzig.

Der historische Münchhausen

Muenchhausen

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720-1797), ein deutscher Adliger aus dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, war der unter der Bezeichnung »Lügenbaron« berühmt gewordene Geschichtenerzähler. Hieronymus wurde in dem als Schloß Münchhausen bezeichneten Herrenhaus eines Gutshofes in Bodenwerder geboren. Adligem Brauch folgend, ging Hieronymus im Alter von 13 Jahren an den braunschweigischen Hof nach Wolfenbüttel. 1737 wurde er Page von Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, dem künftigen Gemahl der Anna Leopoldowna, einer Nichte und designierten Nachfolgerin von Zarin Anna von Russland. Anton Ulrich sollte sich in der russischen Aristokratie bewähren, weilte bereits in Sankt Petersburg und diente im Militär. Münchhausen reiste 1737 nach Russland, wo er im Februar 1738 ankam. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er noch im selben Monat seinem Herrn in den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736-1739) gefolgt. Die Lügengeschichte vom berühmten »Ritt auf der Kanonenkugel« hat wahrscheinlich die Belagerung der osmanischen Krim-Festung Otschakow durch den russischen Oberbefehlshaber von Münnich zum Hintergrund. 1739 wurde Münchhausen von der Zarin Anna Iwanowna zum Fähnrich der russischen Braunschweig-Kürassiere ernannt. Die Kürassiere lagen in Riga in Garnison und nahmen in der Folge wohl mit Münchhausen am Russisch-Schwedischen Krieg (1741-1743) teil. 1740 wurde Münchhausen zum Leutnant befördert. Seine Karriere versprach unter seinem Patron glänzend zu verlaufen, denn im selben Jahr wurde nach dem Tode der Zarin Anna der soeben erst geborene Sohn Anton Ulrichs als Iwan VI. zum Zaren von Russland ernannt. Doch endeten alle Hoffnungen der Welfen und ihrer Entourage jäh durch einen gewaltsamen Thronwechsel, als Annas Cousine Elisabeth, Tochter Peters des Großen, 1741 den einjährigen Iwan stürzte und ihn und seine Familie für lange Jahre in Gefangenschaft nahm. Münchhausens Leben wurde seitdem von Anton Ulrichs Schicksal überschattet. Zwar überstand er den Umsturz heil, vermutlich weil er zu dieser Zeit in Finnland kämpfte, aber aus seiner soeben erst begonnenen Karriere wurde nichts: Die weitere Beförderung zum Rittmeister ließ ein ganzes Jahrzehnt bis 1750 auf sich warten. Die Garnisonstadt Riga wurde in diesen Jahren sein hauptsächlicher Aufenthaltsort. Diese Rigaer Jahre beeinflußten wohl seine Fähigkeiten als Erzähler, denn in den deutsch-baltischen adligen Freundeskreisen wurde gerne ausgiebig und phantasievoll erzählt. 1750 nahm Münchhausen seinen Abschied, kehrte nach Deutschland zurück und verlebte mit seiner Frau kinderlos weitere 40 Jahre auf dem ererbten Gut in Bodenwerder an der Weser. Im Freundeskreis begann sein Erzähltalent allmählich berühmt zu werden. Gäste kamen nach Bodenwerder, um seine fabelhaften Geschichten zu hören, darunter möglicherweise auch der Kasseler Museumsdirektor Rudolf Erich Raspe.

Der Autor

Bürger

Gottfried August Bürger (1747-1794) war der Sohn eines Landpfarrers. Ab 1760 ging er auf die Stadtschule von Aschersleben. 1764 begann er auf Druck seines Großvaters ein Studium der Theologie an der dortigen Universität. 1768 studierte er an die Universität Göttingen Rechtswissenschaften. Bürger ist heute hauptsächlich wegen seiner Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen (1786/1789) in Erinnerung. Die Lügenerzählungen des historischen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen wurden von einem anonymen Autor niedergeschrieben und 1781 veröffentlicht. In Form einer englischen Übersetzung, die Rudolf Erich Raspe angefertigt hatte, gelangten sie zu Bürger, der sie zurück ins Deutsche übersetzte und frei bearbeitete. Er übernahm dabei Raspes Erweiterungen und dessen Aufteilung in Land- und Seeabenteuer. Obwohl zahlreiche Bearbeitungen des Stoffes folgten, bleibt Bürgers Version, die drei Jahre später noch in einer erweiterten Ausgabe erschien, wohl bis heute die bekannteste.

Der Illustrator

Doré

Gustave Doré (1832-1883), französischer Maler und Grafiker. Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren 1847 als Illustrator beim »Journal pour rire« tätig. 1853 bekam er die Gelegenheit, die Illustration zu den Werken Lord Byrons beizusteuern. Später folgten Aufträge für andere Veröffentlichungen. Zehn Jahre danach (1863) besorgte Doré die Illustration der französischen Ausgabe von Miguel de Cervantes’ Don Quixote, zu der er 370 Bilder anfertigte. Durch den Erfolg seiner Bibel-Illustrationen von 1866 konnte Doré ein Jahr darauf in London eine große Werkschau abhalten. Gustave Doré wurde nur 51 Jahre alt und hinterließ ein imposantes Werk mit mehreren tausend Einzelstücken.

[ Alle Texte sind Auszüge aus der Wikipedia]

 

 


 

 

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