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Herbert Thomas Mandl
Durst, Musik, Geheime Dienste

Eine Autobiographie

576 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
Euro 48,00 [D]; 49,40 [A]; SFr 63,90
ISBN 978-3-924963-73-6

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Ein Freund Heinrich Bölls,
Ein Musiker und Philosoph,
Ein Überlebender des nationalsozialistischen Terrors.
Sein unglaublicher Lebensweg durch die KZs von Theresienstadt, Auschwitz und Dachau


Kurzdarstellung

Der autobiographische Roman eines tschechischen Juden, Sein Weg durch die Lager und Verhöre, der Nazis, der Stalinisten, der westlichen Geheimdienste, ist ein Weg durch die Ideologien unseres Jahrhunderts. Sein bleibender Lebensmut wird gestärkt durch die Liebe zur Musik, mündet schließlich in der Kreativität des Schriftstellers. Mandl ist in seinem Buch kein Paradigma des Opfers, sondern des Lebensmuts, kein wehleidiger Ankläger, sondern ein Erzähler eines einmaligen Lebensromans, der Persönliches und Weltgeschichtliches verbindet, der die einzelnen Stadien des Erlebten zu einer spannungsreichen Geschichte verwebt und dennoch den Blick für das Ganze nicht verliert. Der Erzählstil wechselt, dem Thema entsprechend und zur Steigerung des inhaltlichen Spannungsfeldes, zwischen den vergangenen Lagererlebnissen während der Nazizeit und den Lagerverhören im Westen. Dadurch erreicht der Autor ein für den Leser unmittelbar erlebbares Szenarium, in dem historische Prozesse zu brisanter Aktualität werden. Mandl beschreibt Erlebnisse und politische Hintergründe aus der Nazizeit und dem »kalten Krieg«, die dem Leser eindringlich den Wahnsinn der Zeit vor Augen stellt – ein Buch von großer historischer Relevanz, ein Zeugnis menschlicher Größe.

Zum Autor


Bild Herbert Thomas Mandl Herbert Thomas Mandl, 1926 in Bratislava geboren, in der deutsch-jüdischen Kultur aufgewachsen, ein Musiker, der Philosophie, Psychologie und Anglistik studiert. In der Nazi-Zeit wird er als junger Mann mit seiner ganzen Familie ins KZ Theresienstadt verschleppt, spielt dort im jüdischen Orchester, erlebt das Grauen und den Zynismus der Lagerorganisation. Es ist der Beginn einer endlosen Lagerwanderschaft zwischen allen ideologischen Systemen. Schließlich kommt er mit seinem Vater nach Auschwitz, überlebt mit ihm auch hier und wird schließlich ins KZ bei München verschleppt. Sein Vater stirbt in seinen Armen. Nach der Befreiung kehrt er zurück in die Tschechoslowakei, wird Musiklehrer am Konservatorium in Ostrau, heiratet eine bekannte tschechische Pianistin und gerät im kalten Krieg in Konflikt mit dem herrschenden System. Ihm gelingt eine spektakuläre Flucht als Tourist über Kairo und die dortige amerikanische Botschaft, wo er zuerst im ägyptischen Gefängnis zwischen Ausreise und Auslieferung bangt, wird dann nach Griechenland ausgeflogen, wo er in einem weiteren Lager interniert wird und gelangt letztlich nach Süddeutschland. Hier wird er zum verdächtigen Ostagenten gestempelt, der von den westlichen Geheimdiensten in endlosen Verhören und Untersuchungen auf seine Integrität abgeklopft und von östlichen Undercoveragenten in der Maske von Lagergenossen bespitzelt wird. Auch dieses Lager öffnet ihm eines Tages die Tore und entläßt ihn in die ersehnte westliche Freiheit. Er findet Unterschlupf bei einem befreundeten Literaten: Es ist Heinrich Böll. Gemeinsam planen sie die Flucht seiner in Ostrau verbliebenen Frau. Heinrich Böll schmuggelt sie während eines Besuchs in Prag unter dramatischen Umständen in einem umgebauten amerikanischen Straßenkreuzer über die Grenze. Ein Neuanfang im Traumland Amerika scheitert, erst die endgültige Rückkehr nach Deutschland lenkt sein Leben in ruhige Bahnen. Er stirbt 2006 kurz nach dem Tode seiner geliebten Frau.

Pressestimmen

Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
»... Der Zeuge Mandl ist ein guter Zeuge. Leidenschaftslos, nüchtern, präzise. In einer Sprache ohne Schnörkel, die sich höchstens wohldosierte Ausflüge in die Ironie erlaubt, erfahren wir auf knapp 600 Seiten, wie alles gewesen ist. Die Szenen, die der minutiös arbeitende Autor aus dem Reservoir seiner Erinnerung hervorgeholt hat, sind von großer Klarheit.
Sie erhellen das Groteske der Verhöre, denen sich der angebliche Sowjetagent zu unterziehen hat. Sie schildern die skurril-makabre Party in einem amerikanischen Irrenhaus ... in mitleidlos grellem Licht. Und die Erinnerungen sind schmerzhaft genau, wenn sie in die Zeiten der KZ-Inhaftierung in Theresienstadt, Auschwitz und Dachau zurückreichen.«

Die Berliner Wochenpost schreibt:
... Herbert Thomas Mandl ist einer, der Auschwitz überlebte. Was seine Lebensgeschichte zu einem wahrscheinlich singulären Ereignis macht, ist die Zeit danach, die absurde Fortsetzung einer Odyssee durch die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. ... Für Mandl bedeutete die Rückkehr aus der Hölle eine erneute Konfrontation mit einem autoritären diktatorischen Regime. Erneut findet er die Kraft, sich zur Wehr zu setzen und die Auseinandersetzung mit der staatlichen Macht zu riskieren. Um seine Frau nicht verlassen zu müssen, um seine Ausbildung zu beenden und aufgrund der vagen Hoffnung, es würde vielleicht doch erträglicher werden, ließ er den Zeitpunkt, zu dem die kommunistischen Machthaber in Prag ihn, den Überlebenden der nazistischen Konzentrationslager, noch hätten ausreisen lassen, verstreichen. Später gelingt es ihm, sich von einer Reisegruppe in Ägypten abzusetzen und zu fliehen. Von diesem Zeitpunkt an gerät das Leben des Herbert Thomas Mandl endgültig zu einer Groteske unseres Jahrhunderts. Die Amerikaner ... halten ihn für einen besonders abgefeimten Spion des Ostens. Die CIA reicht ihn an die Westdeutschen weiter, Mandl wird vom Verfassungsschutz betreut. So unglaublich wie seine Lebensgeschichte ist sein Lebensmut. Mandl läßt sich nicht unterkriegen, glaubt jeweils an eine Veränderung zum Guten und schafft es schließlich auch. Niemand anderes als Heinrich Böll holt zuletzt im präparierten Auto Mandls Frau aus der Tschechoslowakei heraus. Die jetzt erschienene Autobiographie ist erzählte Geschichte, die mehr über unser Jahrhundert aussagt als die meisten Geschichtsbücher.

 

 


 

 

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