Einzeltitel

 

Zola_Gelübde

Émile Zola
Das Gelübde einer Sterbenden

Ins Deutsche übertragen
von N.N.

160 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 28,00 [D]
ISBN 978-3-96662-197-7

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Ein Roman Zolas, dessen sozialpolitische Dimension bis heute aktuell ist

 


Zum Text

Eine junge Frau, die im Sterben liegt, überläßt die sechsjährige Tochter einem Vertrauten zur Obhut und Erziehung, da der eigene Ehemann sich nicht um das Kind zu kümmern scheint. Das Kind gerät auf die »schiefe Bahn«, doch am Ende kann der Vertraute der Mutter das Kind den »rechten Weg« weisen. Ein Roman über menschliche Schwächen und Tugenden.

Text nach der Ausgabe von 1895, erschienen im Verlag G. Hendelsohn, Berlin. Der Übersetzer ist unbekannt.

Textauszug

Und doch konnte man sich nichts Traurigeres vorstellen, als dieses Lächeln der Mutter. Sie wollte ihre Jeanne bei sich behalten, bis zum letzten Augenblicke und suchte den Schmerz zu verbergen, um das Kind nicht zu erschrecken. Sie sah ihrem Spiel zu, horchte auf ihr Gepapel, vergaß über der Betrachtung des blonden Köpfchens, daß sie im Sterben lag und das liebe Wesen verlassen mußte. Dann aber besann sie sich wieder, daß ihr Körper schon zu erkalten anfing, und nun packte das Entsetzen sie wieder an der Kehle, denn das Einzige, was ihr den Tod so schrecklich machte, war ja der Gedanke, daß sie ihr Kind allein in der Welt zurückließ. ...Blanca neigte sich näher zu ihm hin und sprach mit leiserer Stimme, als fürchte sie, ein Andrer könnte sie hören: »Sie haben mein Töchterchen gesehen, meine arme Jeanne, die eben dort spielte. Sie ist kürzlich sechs Jahr alt geworden und ich gehe von hier, ohne sie zu kennen, ohne zu wissen, ob sie den Keim des Glücks oder des Unglücks in sich trägt. Diese Ungewißheit verdoppelt meine Leiden und macht mir den Tod furchtbar. Denn indem ich das Kind allein zurücklasse, quält mich der Gedanke, daß es ihr vielleicht gehen wird wie mir: aber wer weiß, ob sie den Schlägen des Schicksals denselben Mut entgegensetzen wird, wie ich!« ... »So, nun ist alles gut«, sagte sie. »Ich habe mein Herz entlastet und kann ruhig sterben. Wachen Sie also über Jeanne und seien Sie ihr ein Freund. Sie werden sie gegen die Welt beschützen müssen...«

Der Autor

Zola

Émile Zola (1840-1902) Schriftsteller und Journalist, gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Begründer des literarischen Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am politischen Leben beteiligte. Sein Artikel »J’accuse« (Ich klage an) spielte eine Schlüsselrolle in der Dreyfus-Affäre, die Frankreich jahrelang in Atem hielt, und trug entscheidend zur späteren Rehabilitierung des fälschlich wegen Landesverrats verurteilten Offiziers Alfred Dreyfus bei. 1867 hatte Émile Zola mit seinem dritten Roman »Thérèse Raquin« bereits Aufsehen erregt. 1869 begann er mit der Arbeit an dem monumentalen Zyklus »Die Rougon-Macquart«, der ihn mehr als zwanzig Jahre lang beschäftigen sollte. Die ersten Romane des Zyklus haben eine satirische und politische Stoßrichtung. Als nach der Ausrufung der Republik sein Roman »Die Beute« (1871) Opfer der Zensur wurde, war Zola von der Politik und ihren Vertretern zutiefst enttäuscht. 1880 wurde ein schwieriges Jahr für den Schriftsteller. Der Tod von Edmond Duranty und Gustave Flaubert erschütterten ihn ebenso wie der Tod seiner Mutter am Ende des Jahres. Da er mittlerweile durch die regelmäßige Veröffentlichung der Rougon-Macquart-Romane finanziell unabhängig war, gab er 1881 seine Tätigkeit als Journalist auf. Zu den Stärken von Zola gehörten seine Schaffenskraft und die Beständigkeit gemäß seinem Motto: »Nulla dies sine linea« (Kein Tag ohne eine Zeile). In den Jahren 1894 bis 1898 veröffentlichte Zola einen zweiten Romanzyklus: »Trois Villes« (Drei Städte: Lourdes, Rom, Paris), danach folgte ein dritter: »Quatre Evangiles« (Vier Evangelien: Fruchtbarkeit, Arbeit, Wahrheit, Gerechtigkeit), dessen vierter Band jedoch unvollendet blieb.

 

 


 

 

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