Giordano Bruno
Kabbala, Kyllenischer Esel, Reden,
Inquisitionsakten
Ins Deutsche übertragen
von Ludwig Kuhlenbeck
352 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
39,80 [D]
ISBN 978-3-946619-65-9
LIEFERBAR
Die Inquisitionsakten zeigen die ganze Niedertracht des Verfahrens und der Verantwortlichen
Kurzdarstellung
Der Übersetzer im Vorwort: »Was seinem Geiste vor allem vorschwebte, war die Unendlichkeit des Universums und seine zahllosen Welten und das Eine, welches in jener ganzen Unendlichkeit sich manifestiert und aus aller Augen blickt, in allen Halmen schwankt, in allen Blättern flüstert, in allen Gestirnen leuchtet, in allen Wassern rauscht. Das zweite Datum allgemeinster Natur, welches ihn zunächst ergriff und Schopenhauern nähert, war die Niederträchtigkeit und Bosheit, die Dummheit und Verblendung der menschlichen Natur, kurz das Fratzenhafte und Verzerrte im Menschlichen überhaupt, im Ethischen und Intellektuellen. Dieser Abgrund und das erhabene Verhältnis des lichtbringenden und rettenden Heros zu ihm beherrschte sein Gemüt, welches in das blinde Toben des Treibens dieser Welt mit großartiger Entrüstung und bitterer Satire hinabblickte und dennoch, vom unwiderstehlichen Drange einer höheren Sendung erfaßt, hineinzustürzen entschlossen war, um Licht und Aufklärung in die grauenhafte Finsternis zu tragen und ein schöneres und reineres Zeitalter zu begründen.«
Inhalt
Zur Einführung – Brunos Antichristentum – Das gelehrte Nichtwissen
Die Kabbala des Pegasus mit der Zugabe des Kyllenischen Esels: Widmungsschreiben | Erster Dialog | Zweiter Dialog | Dritter Dialog | Der Kyllenische Esel
Die Abschiedsrede zu Wittenberg am 8. März 1588
Trostrede nach dem Hinscheiden des Fürsten Julius
Brief an die hochsinnigen Philosophen Frankreichs
Schreiben an den König Heinrich III. von Frankreich
Schreiben an den Rektor der Universität Paris
Der Erwecker - Verteidigung durch J. Hennequin
Behauptungen über Natur und Welt
Thesen zu der Vorlesung des Aristoteles über Physik
Akten des Ketzerprozesses vor dem Inquisitionsgericht
Brief des Professors Schoppe an Rittershausen
Erläuterungen
Der Autor
Giordano Bruno (1548–1600), war ein italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Am 12. März 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. nach Beratung mit dem päpstlichen Kulturrat und einer theologischen Kommission, die Hinrichtung sei nunmehr auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht zu betrachten. Bruno postulierte die Unendlichkeit des Weltraums und die ewige Dauer des Universums. Damit stellte er sich der damals herrschenden Meinung einer in Sphären untergliederten geozentrischen Welt entgegen. Viel schwerer wog damals, dass seine pantheistischen Thesen von einer unendlichen materiellen Welt keinen Raum für ein Jenseits ließen, da zeitliche Anfangslosigkeit des Universums eine Schöpfung und dessen ewiger Bestand ein Jüngstes Gericht ausschlossen. [Statue Giordano Brunos auf dem Capo dei Fiori in Rom; © Archiv Boer Verlag]
Zum Übersetzer und Herausgeber
Ludwig Kuhlenbeck (1857–1920), geboren in Osnabrück, gestorben in Jena, war Jurist (Jhering-Schüler) und Universitätsprofessor in Lausanne.
Zum Text
Der Text des vorliegenden Neusatzes folgt der Ausgabe Jena 1909, erschienen im Eugen Diederichs Verlag als Band 6 der »Gesammelten Werke«; er wurde auf der Grundlage der alten deutschen Rechtschreibung behutsam modernisiert. Offensichtliche Druckfehler wurden stillschweigend korrigiert.
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